Windhoek
– Victoria Falls und zurück
TEIL 2 – vom Waterberg in den Etosha Nationalpark
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Abschied vom Waterberg:
Sonnenaufgang über dem Plateau – Gedenkstätte und ein letzter Sprung in den Pool. |
Frühmorgens – nach dem Frühstück noch schnell in
den Pool und zum Soldatenfriedhof, wo der Gefallenen der Schlacht am Waterberg,
im Jahre 1904, gedacht wird – deutschen, wie auch der Herero-Krieger. Dann aber geht es endlich los – über
Otjiwarongo – Outjo – Andersson Gate – in den Etosha Nationalpark!
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Otjiwarongo auf der
Durchfahrt |
Als Siedlungsplatz bestand Otjiwarongo wohl
schon seit längerer Zeit, weil der Name auf Otjiherero „der schöne Platz der
fetten Rinder“ bedeutet.
Unter deutscher Herrschaft, wurde die Stadt 1892
gegründet und ab 1900 zogen dann vermehrt auch weiße Siedler dorthin, wo zuvor
nur einige wenige Herero und Damara, Nama und Topnaar gewohnt hatten.
1906 wurde von Julius Doll der erste Laden
eröffnet und Otjiwarongo an das Eisenbahnnetz der Otavi-Bahn angeschlossen. Die
alte Henschel Lokomotive, steht als Industriedenkmal noch immer vor dem
Bahnhof.
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Otjiwarongo: Die alte
Henschel-Dampflokomotive der Otavi-Bahn. |
Die Umgangssprache ist weit überwiegend
Afrikaans (etwa 90%) und Deutsch verstehen auch etwa 35% der Bewohner. Im
Verkehr innerhalb der Volksgruppe werden natürlich auch Sprachen, wie
Khokhoewogab (ein Sammelbegriff für verschiedene Dialekte von Nama-Sprachen),
Otjiherero und Oshivambo gesprochen.
Interessant ist in dem Zusammenhang auch die
Geschichte des Damara-Volkes, die eigentlich Bantus sind und
höchstwahrscheinlich, vor langer Zeit ein Teil des Herero-Volkes waren.
Irgendwann mal wurden Sie von Namas eingefangen und mussten diesen über die
Jahrhunderte als Sklaven dienen. Während dieser Zeit, die erst mit dem beginn
der deutschen Kolonialherrschaft endete, haben die Damaras die
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Unterwegs zwischen
Otjiwarongo und Outjo – Heike und Anett. |
Sprache und
Kultur der Namas und anderer Khoin-Völker angenommen.
Zwei weitere wichtige Institutionen in Otjiwarongo und
Umgebung, sollte man auch noch erwähnen: Die Krokodilfarm, direkt im Ort und
etwa 45 Kilometer östlich, fast schon am westlichen Steilabhang des
Waterberges: Das Informations-, Forschungs- und Ausbildungszentrum des
internationalen „Cheetah Conservation Fund“ – also des Geparden
Naturschutzfonds.
Diese Einrichtung ist Teil eines weltweiten
Netzes von Nationalparks, Wild- und Naturschutzgebieten, Zoologischen
Gärten, Universitäten und verschiedenen privaten Einrichtungen zum Schutz
und Erhalt des Geparden, dessen Existenz weltweit durch verschiedene
Faktoren bedroht ist. Zum einen ist das der genetische Flaschenhals, der
schon etwa vor fünfunddreißigtausend Jahren entstanden war, als die ganze
Gattung, bis auf wenige Exemplare der Untergattung „Acinonyx jubatus“ ausgestorben ist.
Der amerikanische- und der europäische Gepard sind seither verschwunden und die
Ursache dieses Massenaussterbens liegt auch bis heute weitestgehend im Dunkeln.
Seither kommen Geparden in der Wildnis nur noch
in Afrika und einigen wenigen Populationsinseln in Asien vor. Weitere
Probleme, stellen der Verlust an Lebensraum und die damit
zusammenhängende Zersplitterung des natürlichen Vorkommens dar. Durch Inzucht
wirkt das natürlich wieder zurück auf den, schon erwähnten „genetischen
Flaschenhals“.
Deshalb ist dieses weltweite Netzwerk auch so
wichtig für den Erhalt und eventuell sogar die Verbesserung des genetischen
Reservoirs. Für beides aber, haben wir heute leider keine Zeit mehr. Wir wollen
weiter in Richtung Etosha.
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Unsere Route vom Waterberg
in den Etosha Nationalpark. |
Wir haben heute, auch deshalb keine Umwege mehr
gefahren, weil wir in Okaukuejo (ausgesprochen wird das „okokuju“) für
die erste Übernachtung nichts mehr buchen konnten und deshalb eben noch siebzig
Kilometer weiter fahren müssen, bis Halali.In Outjo decken wir uns „Braaivleis“ –
also Grillfleisch und Getränken für heute Abend ein und dann endlich das
Andersson-Tor, die Zufahrt in den Etosha Nationalpark von Süden her.
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„Andersson Gate“ –
das Tor zum Etosha Nationalpark. |
Hier füllen wir das Formblatt
für das Nationalpark-Permit aus, lassen es abstempeln und legen unsere
Reservierungen für die Übernachtungen vor Wir werden dreimal innerhalb des
Parks übernachten – zweimal in Halali und einmal im alten deutschen Fort
Namutoni. Im Etosha Nationalpark könnte ich gut und
gerne auch drei Wochen verbringen, ohne dass ich Langeweile bekommen würde.
Aber dennoch: Wir haben auf dieser Tour noch wirklich sehr viel vor und noch
mehr an Strecke vor uns liegen, sodass wir uns hier eben auf diese drei Übernachtungen
beschränken mussten.
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Zebras am Okaukuejo
Wasserloch |
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhunderts, waren
die Wildbestände im Norden Deutsch-Südwestafrikas durch übermäßige Bejagung
soweit dezimiert, dass es bereits zu Engpässen in der Fleischversorgung der lokalen
Bevölkerung gekommen war.
Dies betraf vor allem Damaras und Ovambos,
die weit mehr als die Siedler auf die Jagd angewiesen waren. Wohl auch
deshalb, weil deren Fleischzuwachs in der Rinderhaltung weit unter dem der
kommerziellen, zumeist weißen Farmer gelegen hatte. Verstärkend kam hinzu,
dass deren Viehbestände stark unter der weit verbreiten Maul- und Klauenseuche
litten.
Im März 1907 stellte Gouverneur Friedrich
von Lindequist ein Gebiet von fast hunderttausend Quadratkilometern – von
der Etosha-Salzpfanne, bis an die Küste des Atlantischen Ozeans, als Natur- und
Wildschutzgebiet unter den Schutz der Landesregierung. Damit war das
Naturreservat damals, mehr als viermal so groß wie heute.
Bereits seit etwa 1880 gab es in dem Gebiet
keine Elefanten mehr und die früher zehntausend Tiere zählenden Herden von
Antilopen, Büffeln etc., waren praktisch verschwunden, Die Schutzmaßnahmen
hatten Erfolg und führten zu einer allmählichen Regeneration der
Wildbestände. Zugleich aber wuchs der Landbedarf der hier lebenden
lokalen Bevölkerung und der zugewanderten Siedler.
Im Laufe der folgenden Jahre, wurde das
Wildschutzgebiet in mehreren Etappen wieder verkleinert und hat heute etwa die
Größe Hessens. Allerdings gibt es seit der letzten Jahrhundertwende wieder Bestrebungen
die Wildschutz- und Biosphärenreservate, sowie Nationalparks, auch
länderübergreifend zu großen Schutzzonen zu verbinden. Auch der
Etosha-Nationalpark ist Gegenstand derartiger Überlegungen.
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....zwischen dem
Andersson-Tor und Okaukuejo.... ....und am Okaukuejo-Wasserloch.... |
Im Okaukuejo Camp bekommen wir die Permits und
zahlen die Nationalpark-Gebühren. An der NWR-Theke / Namibian Wildlife Resorts,
legen wir unsere Buchungen für die kommenden drei Übernachtungen vor. Bezahlt
haben wir natürlich schon lange im Voraus.
„Cold Drinks“ und Bier – kurze
Abfrischung am Pool – Spaziergang zum Aussichtspunkt am Okaukuejo-Wasserloch –
auf den Aussichtsturm hoch geklettert und dann geht es auch schon weiter. Wir
wollen uns noch östlich der Etoschapfannen in Richtung Okondeka umsehen und
dann wieder an Okaukuejo vorbei in Richtung Halali. Welchen Weg wir wählen
entscheiden wir je nachdem, was es zu sehen gibt und wie spät es dann schon ist
– denn: Wir müssen in jedem Fall vor Einbruch der Dunkelheit im Camp sein und
die Rezeption sollte natürlich auch noch geöffnet haben.
Und wirklich: Zu sehen gab es soviel, dass uns
schon am ersten Tag im Nationalpark die Zeit knapp zu werden drohte... – aber
seht selbst.... und das ist nur ein ganz, ganz kleiner Ausschnitt.
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...Schwarznasen-Impalas
an einer Salzlecke – mitten auf der „Pad“.... ....Erfrischung am Wasserloch... |
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.... Kudu-Bulle im dichten
Busch....
...und Springböcke auf der offenen Fläche... |
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Kurze Rast an einem
Etosha-Aussichtspunkt |
Nach einer kurzen Rast an einem der
Aussichtspunkte am Ufer der Salzpfanne, geht es weiter in Richtung auf das
Halali-Camp zu, wo wir zweimal übernachten werden. Wir kamen gerade noch
rechtzeitig an, um unsere Schlüssel an der Rezeption abzuholen und unsere
Chalets noch bei Tageslicht zu beziehen.
Später am Abend – als es schon dunkel war gingen
zusammen ans Halali Wasserloch. Übrigens eine Besonderheit. Es liegt unterhalb
eines kleinen Hügels, von dem aus man einen wirklich guten Überblick hat. Ihr
brauch allerdings gute Augen und vor allem ein gutes Gehör, weil der umgebende
Busch ziemlich Dicht ist.
Aber ihr kennt euch eh’ aus und wisst, wie das geht...!!!
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Unsere Chalets im Halali-Camp... ,,,und Spitzmaulnashörner
am Halali-Wasserloch |
Wir beschreiben in diesem Blog nicht nur die Tour selbst
und was wir dabei erlebt haben. Wir wollen damit auch über Naturschutzaspekte,
die Entstehungsgeschichte der Nationalparks und über aktuelle Ereignisse im
Zusammenhang damit berichten. Auch die Geologie der jeweiligen Landschaften und
deren erdgeschichtliche Grundlagen spielen dabei eine wichtige Rolle.
Klar – wir können in diesem Rahmen nicht alles ausführlich behandeln. Deshalb
meine Bitte: Schreibt in die Kommentar-Spalte, eure persönlichen Fragen, welche
Themen euch besonders interessieren und worüber wir mehr schreiben sollten.
Diesen Themenkreisen haben wir auch zwei Blätter auf
unserer Internet-Seite gewidmet – nämlich:
- Naturschutz und Jagd....>>>
- ....sowie Naturschutz und Tourismus...>>>
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